Dr. Britta Schöffmann: „Es gibt ja immer Momente beim Unterrichten, die mich zutiefst berühren. Vor allem bei Pferden, die nicht von Natur (oder Geschichte) her unproblematisch sind. Zu diesen Pferden gehört auch der dunkelbraune Wallach hier auf dem Video. Ich kenne ihn seit dem Moment, als er vor vielen Jahren zum Anreiten in einen Ausbildungsstall bei mir um die Ecke kam. Schöne Bewegungen, aber mit dem langen, dünnen Hals nicht unbedingt der rittige Typ. Leider lernte er recht schnell Schlaufzügel und Druck kennen. Irgendwann galt er als fast unreitbar und wäre, hätte sich nicht eine junge Frau in dem Stall seiner angenommen, sicher irgendwo unter die Räder gekommen. Nachdem er wieder „reitbar“ war wurde er verkauft, streifte auch meinen Weg wieder, galt als schwierig und widersätzlich und wurde erneut verkauft. Seit einigen Jahren hat er eine Besitzerin, die ihn nicht aufgeben hat. Ihre Reitbeteilung Tanja Liegmann ist meine Reitschülerin, und so nach und nach hörten die Widersätzlichkeiten auf, fing der Braune an mitzuarbeiten und macht sich von Monat zu Monat besser. Er blockiert nicht mehr, er steigt nicht mehr, er dreht nicht mehr auf dem Absatz um und auch sein Blick ist zufrieden. Man merkt man ihm sein Bemühen um Mitarbeit an. Da geht mir das Herz auf!“